Herstellung von Deckschichten unter Teppichvlies-Bolzplätzen und Multisportfeldern


Anforderungen an eine Deckschicht unter Edusport-Teppichvliesen

Grundsätzlich sind Teppichvlies-Materialien nicht tragend. Aufgrund der Flexibilität des Materials gibt es auch nur eingeschränkte Druckverteilungseffekte. Daher lautet unsere Aussage zu jeglicher Form von Unterbauten: Bauen Sie so, als ob später gar kein Teppichvlies verlegt wird!

Damit ist gemeint, dass Verdichtung, Ebenflächigkeit und Scherfestigkeit schon alleine durch den Unterbau gewährleistet sein müssen. Vor allem muss aber auch ein Material für das Feinplanum unter dem Teppichvlies gewählt werden, welches nach Einbau tritt- und standfest ist. Das Teppichvlies reagiert sehr sensibel auf Unebenheiten. Diese zeichnen sich später auf der Oberfläche des Teppichvlieses ab. Jede Mulde oder Absackung ist später deutlich sichtbar. Und je stärker der Unterbau später nachgibt, desto negativer wirkt es sich auf die sporttechnischen Eigenschaften der Teppichvliesfläche aus.

Gebundene Tragschichten bieten daher natürlich mehr Sicherheit als Unterbau für einen Teppichvliesbelag. Jedoch werden Teppichvlies-Flächen gerade aus Kostengesichtspunkten seit einigen Jahrzehnten überwiegend auf ungebundenen Tragschichten gebaut. Damit dies auch bei Ihrem Projekt gut funktioniert, kommt im Folgenden eine Anleitung zum Einbau.


Wassergebundene Deckschicht: der optimale Teppichvlies-Unterbau!

Für die oben beschriebenen Eigenschaften und Anforderungen ist der Einsatz einer wassergebundenen Wegedecke als Feinplanum die optimale Lösung. Vor allem, weil es im Gegensatz zu Beton oder Aspahlt, ein umweltschonendes Material ist. Eine wassergebundene Wegedecke besteht aus einem abgestuften Mineralgemisch gebrochenen Natursteinmaterials. Wassergebundene Decken führen bei fachgerechter Anlage zu einer ausreichenden Niederschlagsversickerung und haben deswegen einen niedrigeren Abflussbeiwert. Wichtig ist, dass die wassergebundene Wegebecke der Sieblinie und damit in der Wasserdurchlässigkeit der DIN  18035 voll entspricht.

Aufgrund der starken Drainageeigenschaften passen unsere Teppichvliese und wassergebundene Decken daher perfekt zusammen, wenn eine schnelle Entwässerung der herzustellenden Spielfläche gewünscht wird.


Herstellung einer wassergebundenen Deckschicht

Zunächst einmal muss das richtige Material gewählt werden. Wir empfehlen eine eher feine Körnung von 0/5 - es kann aber auch eine Körnung in 0/8 gewählt werden. Je glatter das später hergestellte Feinpanum ist, desto besser liegt das Teppichvlies. Und je feiner das Material ist, desto besser lassen sich potentiell entstandene Einbau-Lunken später durch Abziehen nacharbeiten.

Bitte achten Sie bei Materialanlieferug umbedingt darauf, dass Ihnen auch die richtige Körnung geliefet wird. Wenn einzelne Steinchen zu groß und darüber hinaus noch scharfkantig sind, können die sich später in das Teppichvlies drücken und es beschädigen.

Beim Einbau einer wassergebundenen Decke empfehlen wir Ihnen die unteren Punkte zu beachten:

  • Die Mindesteinbaustärke sollte das dreifache des Größtkorns betragen. Wir empfehlen daher eine Einbauhöhe zwischen 2 und 4 cm.  
  • Obwohl eine wassergebundene Wegdecke hervorragende Drainageeigenschaften ausweist, wird empfohlen ein zusätzliches Gefälle in die Fläche zu bauen. So kann eine schnelle Entwässerung auch bei starken Regenfällen gewährleistet werden.
  • Achten Sie darauf, dass das Material nur in erdfeuchtem Zustand eingebaut wird. Gerade im Sommer trocknet es schnell aus und lässt sich dann nicht mehr ausreichend verdichten. Es sollte also sichergestellt werden, dass eine Wasserquelle auf der Baustelle bereitsteht, um das Material bei Bedarf etwas zu wässern. Schützen Sie das lagernde Material darüber hinaus mit einer Folie gegen Austrocknung!
  • Bei Frostbedingungen dürfen wasserdebundene Wegedecken nicht eingebaut werden. Ebenfalls nicht bei starkem Regen.
  • Der Einbau sollte mit einer Walze (1-2 to) erfolgen. Die Verdichtung erfolgt also statisch. Bei dynamischer Verdichtung mit einer Rüttelplatte kann es zu einer Entmischung des Materials kommen.
  • Optimal ist der Einbau mit einem Fertiger bzw. lasergesteuertem Grader. So kann gerade bei größeren Flächen eine Ebenerdigkeit der Wegedecke sichergestellt werden.
  • Zur Überprüfung, ob Sie die oberen Punkte auch ausreichend beachtet haben, können Sie folgenden Test durchführen: Stellen Sie sich auf die vorbereitete Deckschicht nur auf Ihre Hacke. Drehen Sie den Fuß dann um 90 Grad. Sollten Sie bei der Drehung mit der Hacke in die Deckschicht einsacken, so ist diese leider mangelhaft hergestellt worden.

Trockener Einbau mit unzureichender Verdichtung

Rechts ist zu sehen, wie die Hacke bei einer Drehung einsackt, wenn die wassergebundene Wegedecke nicht fachgerecht eingebaut worden ist.



Mangelhafte Ebenflächigkeit

Rechts ist zu sehen, wie die Ebenflächigkeit beim Einbau der wassergebundenen Decke vernachlässigt worden ist.



Falsches Material

Rechts ist zu sehen, wie falsches Material (Pflasterbettung) verwendet worden ist. Es ist nicht trittfest und damit als Teppichvlies-Unterbau nicht geeignet. Spuren, die sich hier abzeichnen, werden sich später auch durch das Teppichvlies abbilden.



Beispiele für fachgerecht eingebaute Deckschichten


Ausschreibungstext für eine Deckschicht unter Teppichvliesbelägen

Damit bei Ausschreibungen auch das richtige Material verwendet wird und es fachlich richtig verarbeitet werden kann, verwenden Sie gerne den unteren Ausschreibungstext:

 

Wassergebundene Deckschicht nach DIN 18035-5 und FLL

Wassergebundene Deckschicht 0-5 oder 0-8, liefern und in 2-4cm verdichteter Stärke erdfeucht einbauen. Abweichung in der Ebenheit innerhalb einer 4m langen Messstrecke nicht größer als 1cm.

Oberflächenscherfestigkeit nach DIN18035-05>= 50kN/m²

 

Lastplattendruckversuche Tragschicht als Kontrollprüfung durch ein anerkanntes Erdbaulabor durchführen gemäß Merkblatt für bodenphysikalische Prüfverfahren im Straßenbau (neueste Ausgabe) als Nachweis der ausgeschriebenen Verdichtung der Deckschicht.

Die Versuche werden nicht gesondert vergütet und sind in den Einheitspreis einzurechnen.