Praxisbericht: Alte Tenne wird zum leistungsstarken Multisportplatz


Tennenplatz mit wenig Attraktivität

Ausgangspunkt für das Teppichvlies-Projekt war ein Tennenplatz in einem sozial schwachen Wohnviertel der Hansestadt Hamburg. Der Platz war schwer einsehbar und wirkte aufgrund der aktuellen Gestaltung wenig einladend für ein potentielles Publikum.  Im Rahmen eines städtischen Programms zur Stadtteilentwicklung wurde ein Gesamtkonzept für die Umgestaltung der verwilderten Fläche geplant. Ziel war es, die Fläche heller, freier und zu allen Seiten einsehbar zu gestalten. Darüber hinaus sollte ein sporttechnisch attraktiver Bodenbelag mit wenig Pflegeaufwand zum Einsatz kommen. 


Wirtschaftliche Sanierung mit Edusport Multivlies

Aufgrund der geringen Anforderungen an den Unterbau für unser Multivlies, konnte die Fläche ohne großen Aufwand für die Teppichvlies-Installation vorbereitet werden. In der Bestandsfläche konnten wir bereits ein Dachgefälle vorfinden, so dass die Entwässerung der späteren Teppichvliesfläche gesichert war. Das Multivlies ist zwar enorm wasserdurchlässig, jedoch kann sich das Wasser natürlich auf den Schichten darunter stauen, wenn diese nicht ausreichend durchlässig sind. Ein Gefälle innerhalb der Fläche bietet daher immer eine sinnvolle und kostengünstige Möglichkeit zur Sicherstellung der Entwässerung.

Es konnte also der vorhandene Bodenaufbau genutzt werden, ohne dass es zu einem großen Bodenaustausch kommen musste. Die dünne Deckschicht wurde ausgebaut. Anschließend wurde die Gesamtfläche egalisiert, verdichtet und neu abgezogen. Gerade bei belasteten Bodenflächen ist diese Vorgehensweise wirtschaftlich eine optimale Lösung.


Randeinfassungen für den Multisport-Belag

Aus optischen Gründen wurden die vorhandenen umlaufenden Betonborde ausgebaut. Die Borde liefen nicht mehr geradlinig und waren insgesamt auch nicht mehr im besten Zustand.

Als spätere Randeinfassung des Teppichvliesbelages war eine dauerhafte und optisch attraktive Variante gefragt. Die Lösung sah so aus, dass das Multivlies später über die Betonborde gezogen  und von der Rückseite mit Betonplatten eingekeilt werden sollte. Dafür konnten die alten Borde auch nicht genutzt werden, da die Höhen nicht gepasst hätten.


Herstellung eines Feinplanums als Teppichvlies-Unterbau

Wie bereits erwähnt, konnten wir das Dachgefälle der vorhandenen Tennenfläche als Unterbau für die Teppichvlies-Fläche verwenden. Nach Ausbau des vorhandenen Feinplanums und einer groben Egalisierung wurde die Fläche mit neuer Deckschicht ausgeglichen, verdichtet und abgezogen. Der Verdichtung der Fläche muss dabei besondere Beachtung geschenkt werden. Sollte es später zu Absackungen kommen, bilden sich diese Lunken in der Teppichvlies-Oberfläche ab.

Zum Abziehen des Feinplanums wurde ein 0/5er Brechsand (Grand-Material) verwendet. Optimalerweise wird dieser Schritt mit einem Fertiger ausgeführt. Bei gewissenhafter Arbeitsweise kann der Arbeitsgang aber auch mit Abziehschienen und Rüttelplatte erfolgen. 


Installation von Edusport-Multivlies für erhöhte Ballreflexion

Der Bauherr hatte sich bei der Nutzung des Platzes auf zwei Sportarten festgelegt: Fußball und Basketball. Um eine optimale Ballreflexion für das Basketball-Spiel sicherzustellen, wurde auf eine Elastikschicht unter dem Teppichvlies verzichtet. Darüber hinaus hat sich der Bauherr aus dem gleichen Grund gegen das klassische Teppichvlies und für unser Multivlies entschieden. Auch auf einem wassergebundenen Unterbau werden mit diesem speziell für den Mulisport entwickelten Belag Ballreflexions-Werte erreicht, die den Anforderungen der FIBA entsprechen.

Im Gegensatz zu EPDM-Gummiflächen sind bei Teppichvlies- oder Kunstrasenflächen immer leichte Übergänge zwischen den einzelnen Bahnen zu sehen. Um ein möglichst gleichmäßiges und schönes Oberflächenbild zu erzielen, arbeiten wir bei größeren Bolzplätzen oder Multisportflächen mit 4m-Bahnen. Darüber hinaus lassen wir die Bahnen ab Werk direkt auf die gefordertern Bahnenlängen schneiden. So stellen wir sicher, dass es innerhalb der jeweiligen Bahnen keine Nahtstellen gibt. 


Linierung als Schlüsselelement des Multisports

Die Idee eines Multisportfeldes liegt in der maximalen Nutzbarkeit für verschiedene Sportarten auf nur einer vorhandenenen Spielfläche. Die Anordnung der jeweiligen Spielfelder in verschiedenfarbigen Markierungen in Längs- und Querrichtung des Spielfeldes stellt dabei sicher, dass eine relativ kleine Fläche intensiv genutzt werden kann.

Im vorliegenden Fall wurde diese Möglichkeit nur minimal ausgeschöpft, da die Aufgabe ja nur darin bestand, eine Fußballfläche mit einem Basketballkorb zu kombinieren. Im Kontast zum Grüntön der Gesamtfläche hat sich der Bauherr für eine Fußballlinierung in weiß entschieden. Die 3-Punkte Markierung für den Basketballkorb wurde in rot ausgeführt.

Die Linierung stellen wir im gleichen Material wie die Grundfläche her. Dazu werden entsprechende Streifen aus der Fläche geschnitten und später passende Linierungen in der jeweiligen Wunschfarbe eingeklebt. So erhält der Bauherr eine dauerhafte Spielfeldmarkierung ohne dass dafür spätere Unterhaltungskosten anfallen.


Besanden der Teppichvlies-Spielfläche

In das Edusport-Multivlies werden 6-7kg Quarzsand pro Quadratmeter eingearbeitet. Aufgrund der hohen Faserdichte benötigt das Multivlies wesentich weniger Quarzsand als das klassische Teppichvlies. Die hohe Faserdichte sorgt nicht nur für die hervorragende Ballreflexion, sondern sorgt auch für eine längere Lebenserwartung als bei herkömmlichen Teppichvliesen.

Durch den eingearbeiteten Quarzsand wird das Multivlies vandalismusresistent, da sich das Material nicht mehr entzünden kann und Messerschnitte verhindert werden. Darüber hinaus liegt das Multivlies durch die Sandbeschwerung wesentlich stabiler auf dem Unterbau. Das feine Schlingengewebe des Materials sorgt dafür, dass der Quarzsand dort gehalten wird, wo er eingearbeitet wurde. Im Gegensatz zu Kunstrasenplätzen ist der Pflegeaufwand für solche Teppichvlies-Spielflächen dadurch minimal. 


Es darf gespielt werden!

Nach Besandung der Gesamtfläche und einiger "Corona-Spielplatz-Schließwochen" wurde der Multisport-Platz für den Spiel-Betrieb freigegeben. Schon nach wenigen Tagen wurde der restliche oberflächliche Quarzsand komplett ins Multivlies gespielt, so dass die Farben wieder um Vorschein kamen. Jetzt muss nur noch der neu gesäte Naturrasen um die Fläche einwachsen und dann werden auch die Bauzäune abgebaut. Auf diesem Wege noch einmal vielen Dank an unsere Partnerfirma Blume Garten- und Landschaftsbau für die professionelle Umsetzung. Und vielen Dank für den Auftrag und die nette Zusammenarbeit an die Hansestadt Hamburg.